29.04.2016 Einlass: 18:00 Beginn: 20:00 VVK: 22,00

Roland Düringer "Weltfremd?"

Fühlen Sie sich manchmal weltfremd? Wie kann das sein? Wie kann ich als Teil der Welt, als Leben, das leben will inmitten von anderem Leben, das ebenfalls leben will, mich dieser Welt fremd fühlen? Liegt es vielleicht daran, dass mir die Menschen um mich das Gefühl vermitteln, in ihrer Welt fremd zu sein und ich dem, was die anderen über mich denken, zu viel Bedeutung gebe? Ist dadurch die durch unser Denken erzeugte Realität, die sogenannte Wirklichkeit, für mich bereits zur „Welt wie sie ist“ geworden ?
Die „Welt wie sie ist“ ist jene Welt, in der sich der Mensch über Tausende Jahre zurechtfinden musste. Es ist keine heile Welt, eine ungerechte, oft grausame Welt. Aber es ist die Welt, in der es kein Gut und kein Böse gibt. Den bösen Wolf gibt es nur im Märchen, den haben wir erfunden. Die Welt ist wie sie ist. Es ist nichts zu be- und nichts zu verurteilen. Dieser Welt fühle ich mich von Tag zu Tag mehr verbunden, die Wirklichkeit hingegen wird mir zusehends fremder.
Als Teil der Welt sind wir Menschen - als Teil der Wirklichkeit sind wir Personen, Bürger, Verbraucher, Stimmvieh, Arbeitssklaven, ein Wirtschaftsfaktor.
Wie weltfremd ist eigentlich die Wirklichkeit? Und besteht nicht die Möglichkeit, dass jede Gewissheit immer nur eine Möglichkeit ist?
Seit 2010 ist der Schauspieler Roland Düringer mit seinen Vorträgen im Lande unterwegs und konfrontiert sich und das Publikum mit unbequemen Fragen:
Verwechseln wir unsere Lebensgeschichte mit dem Leben? Warum unterrichten wir Gegenstände und nicht Kinder? Warum packen wir den Tiger in den Tank, befüllen aber unser wichtigstes Organ, den zwischen unseren Lippen und dem Popoloch befindlichen Verdauungsapparat, mit Problemstoffen? Warum hatte der Neandertaler die Zeit, wir aber bloß noch die Uhr? Liegt es nur daran, dass wir einen festen Klescher haben, oder sollen wir ganz einfach nur das wollen, was wir wollen sollen?
Mit dem Programm „Weltfremd?“ fasst Roland Düringer 5 Jahre Vortragsarbeit zusammen, ergänzt, erweitert, bringt komplexe Zusammenhänge auf den Punkt. Er fordert kritisches Denken und Selbstreflexion heraus und sucht dabei stets den Dialog mit dem Publikum. Ein Abend für alle „Weltfremden“.

     

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